Digitalisierung ist eines der treibenden Themen unserer Zeit und ein entscheidender Aspekt für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen – und das nicht erst seit Kurzem. Für die memo AG ist Digitalisierung ein stetiger Entwicklungsprozess, der das Unternehmen im Prinzip seit der Gründung im Jahr 1991 begleitet und sich im Wesentlichen durch den Wandel vom reinen B2B-Katalogversandhandel hin zu einem Multi-Channel-/E-Commerce-Unternehmen mit einem umfassenden Sortiment für unterschiedlichste Zielgruppen auszeichnet.
memo als Vorreiter im Onlinehandel
1998 waren wir eines der ersten Unternehmen unserer Branche, das sein gesamtes Produktsortiment auch online angeboten und frühzeitig in die Entwicklung medienneutraler Datenbanken für die Verwaltung der relevanten Produktinformationen investiert hat. Zum damaligen Zeitpunkt gingen wir ein großes Risiko ein. Das Projekt erforderte hohe finanzielle und personelle Ressourcen und die meisten Kund*innenbestellungen erhielten wir damals per Fax, Brief oder Telefon. Aber unsere damalige Überzeugung, dass die Zukunft des Versandhandels im E-Commerce liegen wird, hat sich bestätigt. Heute erhalten wir knapp 95 % aller Kund*innenbestellungen online oder per E-Mail. Davon werden 76 % nahezu vollständig automatisch über digitale Schnittstellen verschiedener Softwaresysteme bei memo und den Partner*innenunternehmen abgewickelt.
Von unschätzbarem Wert ist allerdings das Know-how zum Thema Digitalisierung, das wir uns zu diesem Zeitpunkt erarbeitet und im Laufe der Zeit stetig weiterentwickelt haben. Um ehrlich zu sein: Zum damaligen Zeitpunkt war uns dieser Wert nicht wirklich bewusst. Heute sind wir davon überzeugt, dass dies einer der wichtigsten Aspekte für den dauerhaften Erfolg unseres Unternehmens ist. Inzwischen gibt es in der unternehmerischen Praxis vermutlich kaum noch eine Tätigkeit oder einen Prozess, der nicht durch digitale Werkzeuge unterstützt wird. Allerdings haben die Dynamik und Geschwindigkeit, mit denen sich digitale Systeme verändern, sowie der Umfang der Daten, die verarbeitet werden und „auf Knopfdruck“ verfügbar sein müssen, in den letzten Jahren enorm zugenommen. Diese Tatsache stellt vermutlich nicht nur unser Unternehmen vor große organisatorische, technische und vor allem auch finanzielle Herausforderungen.
Digitalisierung als Chance für die Zukunft
Gleichzeitig sehen wir in der Digitalisierung von Unternehmensprozessen aber auch weiterhin enorme Zukunftschancen. Um diese sinnvoll für unser Geschäftsmodell zu nutzen, ist es unabdingbar den digitalen Wandel innerhalb des Unternehmens strategisch zu managen und kontinuierlich an relevante externe Entwicklungen anzupassen. So gilt es jederzeit gut abzuwägen, in welchen Unternehmensbereichen uns digitale Systeme in welcher Form nutzen und wie wir geeignete zukunftsfähige Systeme mit den uns zur Verfügung stehenden finanziellen und personellen Mitteln implementieren können.
Ein wichtiger Aspekt ist aus unserer Sicht die systematische Implementierung von KI-betriebenen Softwaretools bei memo zu fördern. Um möglichen rechtlichen und sozialen Problemen zu begegnen, wurde frühzeitig begonnen KI-Schulungen für alle interessierten Mitarbeitenden anzubieten. Zudem wurde ein KI-Beauftragter ernannt sowie eine KI-Richtlinie erlassen, in der die wichtigsten Verhaltensregeln im Umgang mit KI sowie ein Zulassungsverfahren für KI-Tools im Unternehmen geregelt sind.
Alle geplanten KI-Projekte werden vom KI-Beauftragten und der IT intensiv auf Kosten und Nutzen geprüft und sorgfältig- auch im Hinblick auf Nachhaltigkeitsrisiken – abgewogen.“
Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Da bei der memo AG Nachhaltigkeit konsequent im Geschäftsmodell verankert ist, sind wir auch bei der digitalen Entwicklung unseres Unternehmens bestrebt, negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt so gering wie möglich zu halten. In der praktischen Umsetzung zeigt sich, dass Digitalisierung in der Regel sehr gut mit den Zielen unseres Nachhaltigkeits- und Qualitätsmanagements zu harmonisieren ist – zum Beispiel, indem Mitarbeitende von monotonen Tätigkeiten entlastet und dabei unterstützt werden, kreativ und wertschöpfend zu agieren, oder indem Prozesse hochwertig abgewickelt und dadurch der Verbrauch von Ressourcen reduziert werden kann. In welchen Bereichen unseres Unternehmens Digitalisierung heute oder auch in Zukunft für eine nachhaltige Entwicklung eine besondere Rolle spielt, möchten wir in diesem Bericht auszugsweise darstellen.
Hardware
(elektronische Geräte)
Bei der Beschaffung neuer Geräte für unseren eigenen Bedarf achten wir auf die gleichen Nachhaltigkeitskriterien wie bei der Listung für unser Produktsortiment. Bevorzugt eingesetzt werden energieeffiziente, langlebige Produkte mit renommierten Umweltzeichen wie dem Blauen Engel. Hardware wird bei der memo AG so lange es möglich ist genutzt und nicht bei jedem Technologie- oder Softwareupdate ausgetauscht.
Produkt-Informations-Management
Logistik
E-Commerce
Umwelt- & Klimabilanz
der memo AG
Weiterbildung &
Schulung
Digitale Weiterbildungssysteme eröffnen vollkommen neue Modelle, mit denen wir uns im Rahmen unserer Personalentwicklungsstrategie beschäftigen. Zu dieser Thematik gibt es noch viele unausgeschöpfte Möglichkeiten für unser Unternehmen und es gilt vor allem auch den Mitarbeitenden die Kompetenzen für die Nutzung der relevanten digitalen Systeme zu vermitteln.
Zukunftsszenarien
Aus Sicht der memo AG gibt es verschiedene digitale Werkzeuge, über die aktuell in Fachkreisen intensiv gesprochen wird, die große Chancen bieten unsere unternehmerischen Prozesse zukünftig noch nachhaltiger zu gestalten, aber zum Teil auch Risiken bergen. Blockchain-Technologien könnten uns zum Beispiel in Zukunft einen schnellen Einblick in komplexe Wertschöpfungsketten ermöglichen und die Beurteilung der nachhaltigen Eigenschaften von Produkten und Hersteller*innen vereinfachen und beschleunigen.
Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass die bereits jetzt kaum noch zu bewältigende Datenflut zu Produkten und Lieferant*innen noch umfangreicher wird. Zudem wäre es möglich, dass der Trend zur Standardisierung von Produkten weiter zunimmt und die Innovationskraft gerade kleinerer Unternehmen gehemmt wird. Digitale Marker oder Sensorik können die Kreislaufwirtschaft, Reparaturfähigkeit und energieeffiziente Nutzung von Produkten unterstützen. Die Möglichkeiten des 3D-Druckes bietet Chancen, Ersatzteile für langlebige Gebrauchsgüter ohne hohe Lagerkosten schnell verfügbar zu machen. Auch die Entwicklung und Markteinführung innovativer, nachhaltiger Produkte könnte einfacher und mit geringerem Risiko umgesetzt werden, da in der Anfangsphase keine großen Mengen produziert werden müssen.
Datenschutz bei der memo AG
Bei allen Maßnahmen zur Digitalisierung darf der Schutz sensibler personenbezogener und unternehmerischer Daten niemals außer Acht gelassen werden.
Stand: 07/2024